Abstraction and Economy. Myths of Growth


Eva Maria Stadler, Jenni Tischer & Markus Wissen

Gespräch & Lesung

9. März 2025, 17:30 Freier Eintritt Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.

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Book Launch Abstraction & Economy. Myths of Growth, Juni 2024, Universität für Angewandte Kunst Wien, Foto: Roozbeh Gholami, © Universität für angewandte Kunst Wien

Eva Maria Stadler und Jenni Tischer, Herausgeberinnen des Sammelbands Abstraction and Economy. Myths of Growth, präsentieren gemeinsam mit dem Soziologen Markus Wissen die 2024 im De Gruyter-Verlag erschienene Publikation.
Aus Perspektiven der Kunst, des Rechts, der Soziologie, der Philosophie und der Wirtschaft betrachtet die Publikation das Spannungsverhältnis zwischen Abstraktion und Ökonomie. Sie stellt Fragen in Bezug zu Ästhetik, Technologie und Demokratie vor dem Hintergrund eines globalen Kapitalismus und dessen Anspruch auf expansives Wachstum.

Im Gespräch erörtern Eva Maria Stadler, Jenni Tischer und Markus Wissen das krisenhafte Verhältnis von Gesellschaft und Natur, das stark von einem kapitalistischen Produktionsmodus und einer imperialen Lebensweise geprägt ist. Am Beispiel des Klimawandels, definiert als negativer externer Effekt, erläutert Wissen, wie die Politik Anreize schafft, die ansonsten frei verfügbaren terrestrischen Kohlenstoffspeicher ökonomisch zu internalisieren, indem sie ihnen Preise zuweist. Die kapitalistische Ausbeutung beruht auf der Vorstellung unbegrenzter natürlicher Ressourcen, wodurch sich das Auftreten negativer externer Effekte weniger als Marktversagen, denn als normale Funktion des Kapitalismus darstellt.

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Foto: Roozbeh Gholami, © Universität für angewandte Kunst Wien

Publikation

Eva Maria Stadler, Jenni Tischer (Hrsg.), Abstraction and Economy. Myths of Growth,
 Berlin/Boston: De Gruyter 2024.

Die Publikation untersucht die Rolle der Kunst zwischen Konkretion und Abstraktion durch theoretische wie künstlerische Beiträge. Auf der Suche nach der Rolle der Kunst zwischen Konkretion und Abstraktion adressieren die Beiträge formalistische Ansätze der Kunsttheorie, die Autonomie behaupten. Unter Berücksichtigung der sozialen und wirtschaftlichen Aspekte der kritischen Theorie versucht Abstraction and Economy. Myths of Growth das ästhetische Regime des Kapitalismus zu ergründen.

Mit Beiträgen von Clemens Apprich, Brenna Bhandar, Christina von Braun, Sabeth Buchmann, Karel Císař, Denise Ferreira da Silva, Patricia Grzonka, Gabriele Jutz, Eva Kernbauer, Blaise Kirschner und David Panos, Leigh Claire La Berge, Sven Lütticken, Falke Pisano, R. H. Quaytman, Christian Scherrer, Eva Maria Stadler, Jenni Tischer, Marina Vishmidt, Beat Weber, und Markus Wissen.

Beitragende

Eva Maria Stadler ist Professorin für Kunst und Wissenstransfer und Leiterin des Instituts für Kunst und Gesellschaft an der Universität für angewandte Kunst Wien sowie Kuratorin für zeitgenössische Kunst. Sie hat an der Akademie der Bildenden Künste in München und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart gelehrt. Stadler war Direktorin der Galerie der Stadt Schwaz, Kuratorin für zeitgenössische Kunst am Belvedere in Wien und Direktorin des Grazer Kunstvereins. Sie ist Autorin mehrerer Bücher, darunter „Hochschuleinrichtung. Von der Hochschule für angewandte Kunst zur Schule Oberhuber“, in Schule Oberhuber. Der Künstler, Rektor, Ausstellungsmacher und sein Programm, (2023); „Wie Lovecraft die Welt rettete“, in Lovecraft, Save the World! 100 Jahre H. C. Artmann (2021), „Im Stil ist das Spiel das Ziel“, in Reflex Bauhaus. 40 Objekte – 5 Gespräche, Die Neue Sammlung – The Design Museum, Pinakothek der Moderne München (2019).

Jenni Tischer ist Künstlerin, Autorin und Lehrende. Ihre Skulpturen, Malereien und Installationen reformulieren Gestaltungsprinzipien, Material- und Raumbezüge aus einer feministischen Perspektive. Dabei interessieren sie insbesondere die Infrastrukturen reproduktiver Arbeit und sozialer Reproduktion, welche durch Geschlecht, Race, und Klasse die Situiertheit der Betrachter_innen im (gesellschaftlichen) Raum und deren Bezogenheit auf sich und andere Objekte maßgeblich definiert. Tischers Arbeiten wurden zuletzt in Einzelausstellungen in der Galerie Krobath Wien, im Kunstforum Baloise, Basel, im mumok – Museum für Moderne Kunst, Wien, und in Gruppenausstellungen im MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien, im MAK Center, Los Angeles, in der Kunsthalle Tübingen und anderen gezeigt. Tischer wurde auf der Art Basel mit dem 15. Baloise Kunstpreis ausgezeichnet und war Artist in Residence im MAK Schindler Residency Programm in Los Angeles. Seit 2019 unterrichtet sie an der Universität für angewandte Kunst Wien. Sie ist Mitherausgeberin der Ausgabe „Backyard Economy. Perspectives on Marginalization in Art and Economy” FKW: Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur (2024).

Markus Wissen ist Professor für Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt sozial-ökologische Transformationsprozesse an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR). Er lehrt und forscht zu gesellschaftlichen Naturverhältnissen, imperialer Lebensweise sowie Arbeit und Ökologie. Er ist Mitglied der Redaktion der PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft und des wissenschaftlichen Beirats der Rosa LuxemburgStiftung (RLS). Zudem engagiert er sich als Sprecher des Graduiertenkollegs „Krise und sozial-ökologische Transformation“ der RLS. Die jüngste Buchveröffentlichung ist Kapitalismus am Limit. Öko-imperiale Spannungen, umkämpfte Krisenpolitik und solidarische Perspektiven (mit Ulrich Brand, Oekom-Verlag, München, 2024).