Monument of Oblivion: River of Lethe

Neda Saeedi

Ausstellung

7. Juni 2025 - 26. April 2026 Eröffnung: Freitag, 6. Juni 2025, 18:00 DJ Set ab 19:00 Eintritt frei

keyvisual klosterruine

Neda Saeedi, Monument of Oblivion: River of Lethe, 2025, Courtesy the artist

Für das Programmjahr 2025/26 wurde die Künstlerin Neda Saeedi für die Realisierung einer ortsspezifischen Arbeit durch eine Jury ausgewählt. In ihrer für die Klosterruine geschaffenen Soundinstallation beschäftigt sich Neda Saeedi mit der Frage, wie an historischen Orten erinnert wird. „Wem wird gedacht, wer wird ausgeschlossen und wie gehen wir mit gewaltvoller Geschichte oder fehlenden Denkmälern um? Setzen wir uns mit der Vergangenheit so auseinander, dass wir die Zukunft gestalten können?“

Die Soundinstallation von Künstlerin Neda Saeedi und Soundengineer Nicholas Busmann besteht aus Baustellenelementen, die einen nicht enden wollenden Kreislauf aus Konstruktion und Dekonstruktion bilden. In einer Zeit intensiver Debatten über historische Aufarbeitung erfährt auch der Auf- und Abbau von Denkmälern große Beachtung. Monument of Oblivion: River of Lethe untersucht diese Spannungen an einem Ort, der als Kirchenruine sowohl Beständigkeit als auch Abwesenheit ausstrahlt und ermöglicht eine eindringliche Erfahrung von Zusammenbruch und Neubeginn.

Ein Begleitprogramm aus Filmabenden, Sound Performances und Lesungen tritt in einen künstlerischen Dialog mit der ortsspezifischen Arbeit. Das diesjährige Vermittlungsprogramm lädt das Publikum ein, die unterschiedlichen Facetten des Ortes zu erkunden – von der tief verwurzelten Geschichte über die architektonischen Besonderheiten bis hin zur aktuellen und zukünftigen Bedeutung im städtischen Kontext.

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Neda Saeedi, Foto: Stefanie Neumann

Biografie

Neda Saeedi (geboren in Teheran, Iran) ist eine in Berlin lebende Künstlerin, die sich in ihrer Arbeit mit dem Zusammenspiel von Erinnerung, Materialität und den in Objekten eingeschriebenen Narrativen beschäftigt. Sie ist fasziniert von der Art und Weise, wie durch Materialien Geschichten transportiert werden — fragile wie auch beständige — und kreiert mit ihren Skulpturen und Installationen immersive Umgebungen, in denen industrielle und natürliche Elemente mit dem Licht und dem Rauminteragieren. Glas mit seinem Spannungsverhältnis zwischen Zerbrechlichkeit und Widerstandskraft und Stahl, der dieLast unterdrückerischer Strukturen heraufbeschwört, sind zentrale Elemente ihrer Arbeit und dienen als Metaphern für das Erinnern und Vergessen, Bewahren und Auslöschen. In ihren Arbeiten setzt sich Saeedi mit historischen und kulturellen Kontexten auseinander und konstruiert Räume, in denen die Objekte nicht nur statisch sind, sondern aktivan den sich entfaltenden Erzählungen mitwirken. Ihre Materialwahl wird zum Ausdrucksmittel und lädt dazu ein, die Geschichten, die wir übernommen haben, und jene, die noch geschrieben werden müssen, neu zu überdenken. Sie studierte klassische Bildhauerei bei Raffie Davtian in Teheran, bevor sie ihr Studium der Bildenden Kunst in der Fotoklasse von Prof. Hito Steyerl an der Universität der Künste Berlin (UdK) abschloss. Saeedi erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Villa Romana-Preis (2022),ein Stipendium am Max-Planck-Institut in Florenz, das Stipendium der Stiftung Kunstfonds (2020) und den Elsa Neumann Nachwuchspreis (2019). Sie ist Absolventin des Artist in Residence-Programms der Delfina Foundation in London.

2025-05-09 Klosterruine Stele Logos