Recession Grimace

LISA GUTSCHER, JAKE KENT, TANOA SASRAKU, PAUL SOCHACKI, SUNG TIEU Eröffnung 13.08.2020, soft opening 19:00 Uhr, Lesung von Jesse Darling & Friends of Friends, ft Ashkan Sepahvand Nomaduma Rosa Masilela Miloš Trakilović Sarah Harrison Caspar Heinemann Candice Nembhard Liz Rosenfeld Bei Regenwetter können die Werke der aktuellen Ausstellung nicht gezeigt werden. Die Klosterruine ist dennoch geöffnet. Kuratiert von Christopher Weickenmeier Produktionsleitung: Carolina Redondo

Ausstellung

13. Aug – 04. Okt 2020

Am 13. August, um 18 Uhr, eröffnet die Gruppenausstellung Recession Grimace in der Klosterruine Berlin. Die Ausstellung versammelt die Arbeiten von fünf Künstler*innen: Lisa Gutscher, Jake Kent, Tanoa Sasraku, Paul Sochacki und Sung Tieu. Der Titel „Recession Grimace“ stammt aus Lauren Berlants Studie „Cruel Optimism” von 2011 über Kapitalismus und Affekt und bezeichnet einen Gesichtsausdruck, der als „neue Maske“ in dem ausgedehnten Moment erscheint, in dem deutlich wird, dass Optimismus grausam sein kann und die Hoffnung in der Tat vergeblich war. Berlant analysiert in ihrer Studie Erfahrungen mit systematischer Prekarität und sozialer Ungleichheit im Spätkapitalismus, welche die Gegenwart für viele Menschen unlebbar machen. Die reale Gefahr einer erneuten Rezession scheint dabei paradoxerweise die Möglichkeit auszuschließen, die dramatische Lage zu begreifen. Die Zukunftslosigkeit existierender Verhältnisse will einfach nicht zur politischen Realität gerinnen. Stattdessen wird die Krise immer weiter individualisiert und pathologisiert.

Die fünf in Recession Grimace versammelten Positionen wenden sich von den gängigen Analysen dieses Mechanismus‘ ab und zeichnen eine affektive Landkarte von Verlust, Enttäuschung und Ungehorsam, in der das Persönliche und das Politische nicht voneinander zu unterscheiden sind. Entgegen einer Habitualisierung und Institutionalisierung von Kritik, bei der die Integrität des meist männlichen, weißen Subjekts ausschlaggebend bleibt, sprechen die hier versammelten Werke von Kritik als einer Arbeit, in der das Subjekt und der Gegenstand seiner Auseinandersetzung permanent drohen, sich gegenseitig zu unterlaufen. In einer Ruine zeitgenössischer Gefühle zeigen uns die Künstler*innen, dass manche Dinge erst dann in den Fokus rücken, wenn wir uns weigern, gute Miene zum bösen Spiel zu machen.

Die Ausstellung findet Open-Air statt. Zum Schutz der Besucher*innen bitten wir um das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und das Einhalten des Mindestabstands von 1,5 Metern während des Besuchs. In der Ausstellung gelten die allgemein gültigen Abstands- und Hygieneregeln.

Vorschau

10.09.2020, 19.00-23.00
An Interspecies Evening
Eine Performance von Nschotschi Haslinger und Shí, ein Screening von Kinga Kielczynska, Aktzeichnungen von Zoë Claire Miller.
Bringt eure Pflanzen und Tiere mit.