Under the Cloak of Night: Total Recall

Filmprogramm mit Katrin Winkler, Adnan Softic, Isabelle Tollenaere, Daniel Asadi Faezi & Mila Zhluktenko, Soufiane Adel

Veranstaltung

11. Juli (VERSCHOBEN auf 17. Juli) und 18. Juli 2025, 21:00 – 23:00 Uhr Jeweils freier Eintritt

X. Ardent Other - Event Image

Bild: Standbild aus Ardent Other – Alice Brygo, 2023

“Under the Cloak of Night” ist eine Redewendung, die beschreibt, dass etwas im Schutze der Dunkelheit, im Schatten oder im Verborgenen, also während der Nacht geschieht. Wenn nach Sonnenuntergang der Mond den Himmel erhellt, erwachen „Monster und Kreaturen“ unter dem Bett zum Leben. Verborgene Schichten beginnen sich zu schälen, die Natur kriecht aus ihren Verstecken, denn sie lässt sich nicht festhalten. Träume werden sichtbar, Erinnerungen aus der Vergangenheit tauchen auf und die Trümmer der Geschichte beginnen zu sprechen. In einer solchen Nacht kann eine Projektion all dies sichtbar machen – einen Blick auf einen gefangenen Zyklus der Vergangenheit – und einen Blick aus der Perspektive der Zukunft bieten.

Am 11. und 18. Juli werden in der Klosterruine zwei unterschiedliche Kurzfilmprogramme unter dem gemeinsamen Titel UNDER THE CLOAK OF NIGHT gezeigt: TOTAL RECALL am 11. Juli (VERSCHOBEN AUF 17. Juli) und RADICAL FICTION am 18. Juli. Diese Kompilationen, die Videokunst, Essayfilme, Dokumentar- und Spielfilme umfassen, nehmen die Klosterruine, die Fragen und die vielfältigen Bezüge der Installation als Ausgangspunkt. Von dort aus erweitern sie den Ort, stellen ihn neu vor und treten in einen assoziativen oder direkten Dialog aus verschiedenen künstlerischen Blickwinkeln und über persönliche, lokale und historische Perspektiven hinweg.

Das Filmprogramm wird kuratiert von Azin Feizabadi.

UNDER THE CLOAK OF NIGHT: TOTAL RECALL
Fri, 17.07.2025 / 21:00 

Performing Monuments

15min, 2018, Deutschland
Von Katrin Winkler

Als Auseinandersetzung mit den Folgen von Kolonialismus, Genozid und Apartheid in Namibia lenkt Performing Monuments die Aufmerksamkeit auf das Gedenken an den Völkermord an den Herero und Nama durch die deutsche Kolonialmacht von 1904 bis 1908. Katrin Winkler fragt, wie historische Ereignisse und ihre Folgen mit visuellen Strategien und demonstrativen Aktionen im öffentlichen Bewusstsein gehalten werden und was die Sichtbarkeit oder Unsichtbarkeit einzelner Dringlichkeiten bestimmt.

Bild: Standbild aus Performing Monuments – Katrin Winkler, 2018

 

performingmonuments

Bigger than life

30min, 2018, Deutschland, Italien, Nordmazedonien
Von Adnan Softic

Bigger than life ist ein Musikfilm in vier Akten. Der Fokus liegt auf der Fabrikation von nationaler Geschichte durch Architektur und Stadtplanung. „Skopje 2014“ heißt der monumentale Bauplan der mazedonischen Regierung, die ihre Hauptstadt als Wiege der antiken Hochkultur und als Ursprung Europas inszenieren will. Wäre das etwas Neues? Werden wir diese (Hi)story glauben?

Bild: Standbild aus Bigger than Life – Adnan Softic, 2018

2. Bigger than Life

The Fruit Tree

15min, 2022, Belgien
Von Isabelle Tollenaere

Eine junge Frau, Sharleece, wandert durch ein Haus, das in der verschlafenen Wüstenstadt California City, in der sie lebt, zur Miete angeboten wird. Der Blick aus dem Fenster weckt unerwartete Erinnerungen an ihr Elternhaus in Los Angeles.

Bild: Standbild aus The Fruit Tree  – Isabella Tollenaere, 2022

3. The Fruit Tree

in retrospect

15min, 2025, Deutschland
Von Daniel Asadi Faezi & Mila Zhluktenko

1970. Für die Olympischen Sommerspiele in München wird eine ganze Kleinstadt gebaut. Sie umfasst eine U-Bahn-Station, ein Stadion, ein Schwimmbad, ein Wohngebiet und das damals größte Einkaufszentrum Europas – das Olympia-Einkaufszentrum. Auf der Baustelle sind viele Wanderarbeiter, sogenannte „Gastarbeiter“, beschäftigt. 2016. Bei einem rechtsterroristischen Anschlag auf das Olympia-Einkaufszentrum in München werden neun Menschen ermordet. Alle Opfer haben einen Migrationshintergrund. 1982. Sohrab Shahid Saless, ein iranischer Regisseur, dreht in Westdeutschland einen Film als Reaktion auf den rapide zunehmenden Rassismus. Die Figuren des Films laufen an Häusern, Mauern und Fassaden vorbei, die mit rechtsextremen Parolen beschmiert sind. Die Farben flackern schrill auf und verblassen wieder. In retrospect ist ein Versuch, zurückzublicken und nach Verbindungen zu suchen, die einen Raum und seine Geschichte verbinden.

Bild: Standbild aus in retrospect  – Daniel Asadi Faezi & Mila Zhluktenko, 2025

inretrospect

La lumière tombe

9:30min, 2018, Frankreich
Von Soufiane Adel

Irgendwo in den Pariser Vorstädten, in einer nahen Zukunft. Die Arbeiterklasse gibt es nicht mehr. Die Venus nähert sich der Erde. Ein Mann und sein Sohn stellen die Welt auf den Kopf.

Bild: Standbild aus La lumière tombe – Soufiane Adel, 2018

5. La Lumiere Tombe

Biografie

Azin Feizabadi ist ein im Iran geborener, in Berlin lebender Filmemacher, bildender Künstler und Filmkurator. Seine Arbeiten wurden auf internationalen Filmfestivals, in Kunstinstitutionen, Theatern, Kinos und im Fernsehen gezeigt. Seit 2020 arbeitet er im Auswahlkomitee der Berlinale Shorts und 2024 im Berlinale Panorama.

Foto Azin 2