What remains of a naturalist
Richard Frater
Ausstellung
10. Dez 23—28. Apr 24 Eröffnung: 9. Dez 23, 18:00 Filmscreening: 27. April 24

Richard Frater, What remains of a naturalist, 2023. Courtesy the artist
Mit dem Winter beginnt die Partner:innensuche und Balz unter den Greifvögeln, die im Frühling eine neue Brutsaison erwartet. Für diese Zeit entwirft Richard Frater eine ortsspezifische Struktur in der Ruine, die für lokale Greifvögel geeignet ist, die er im Frühjahr und Sommer vor Ort beobachtet hatte.
Begleitend dazu präsentiert der Künstler eine vergleichende Videostudie, in der er das Schrumpfen und Ausweiten von Verbreitungsgebieten bedrohter Arten betrachtet – ob in zunehmend abgelegenen und feindlichen Umgebungen oder in der städtischen Expansion – zwei beunruhigende Aspekte ein und derselben Realität im Kontext des Naturschutzes. Die zeitlichen Differenzen beziehen sich auf Fraters eigene Erfahrungen mit der Beobachtung und dem Schutz von Vögeln. Auf der einen Zeitebene bewohnen Greifvögel die klippenartigen Hochhäuser, die den Komplex der Klosterruine umgeben. Auf der anderen Zeitebene ist es Sommer in Aotearoa. Entlang der Wanderwege in den Ruahine Ranges von Aoteroa, Neuseeland, werden Fallen überwacht, die noch Whio (Blaue Bergente) dokumentieren, eine bedrohte und endemische Art, die in schnell fließenden Flüssen vorkommt.
Während der Ausstellungszeit wird Fraters Studie durch ein weitere Videovorführung ergänzt. In diesem Video dokumentiert Frater Reflexionen seines eigenen biologischen Vaters über deren Trans-Identität und Gender-Reise. Auch hier setzt sich der Künstler mit vorherrschenden Vorstellungen von biologischer Vorbestimmtheit und dem Einfluss von Kultur und Umweltfaktoren auseinander, vermittelt in diesem Fall über eine anthropologische Mediation dieser Fragen.