What remains of a naturalist
Richard Frater
Ausstellung
10. Dez 23—12. Mai 24 Eröffnung: 9. Dez 23, 13:00–16:00 Filmscreening: 27. April 24, 20:00
Mit dem Winter beginnt die Partnersuche und Balz unter den Greifvögeln, die im Frühling eine neue Brutsaison erwartet. Für diese Zeit entwirft Richard Frater eine ortsspezifische Installation in der Klosterruine. Sie ist für lokale Greifvögel adaptiert, die der Künstler im Frühjahr und Sommer vor Ort beobachtet hatte.
Begleitend dazu präsentiert Frater eine vergleichende Videostudie, in der er das Schrumpfen und Ausweiten von Verbreitungsgebieten bedrohter Arten betrachtet: zum einen zunehmend abgelegene und feindliche Umgebungen, zum anderen städtische Expansion – zwei beunruhigende Aspekte derselben Realität im Kontext des Naturschutzes. Die zeitlichen Differenzen beziehen sich auf Fraters eigene Erfahrungen mit der Beobachtung und dem Schutz von Vögeln. Auf der einen Zeitebene bewohnen Greifvögel die klippenartigen Hochhäuser, die den Komplex der Klosterruine umgeben. Auf der anderen Zeitebene ist es Sommer in Aotearoa. Entlang der Wanderwege in den Ruahine Ranges werden Fallen genutzt, um die Vorkommen von Whio (Blaue Bergente) zu dokumentieren – eine bedrohte und endemische Art, die in schnell fließenden Flüssen lebt.
Zum Ende der Ausstellungszeit im Frühjahr 2024 wird Fraters Videostudie durch ein weiteres Filmscreening ergänzt. In dieser Arbeit dokumentiert der Künstler Reflexionen seines biologischen Vaters über deren Trans-Identität und Gender-Transformation. Auch hier setzt sich Frater mit vorherrschenden Vorstellungen von biologischer Vorbestimmtheit und dem Einfluss von Kultur und Umweltfaktoren auseinander – in diesem Fall vermittelt über eine anthropologische Perspektive.